Die Temperatur in Ihrem Meerwasseraquarium sollte möglichst zwischen 25 und 27 °C , aber höchstens (vorübergehend) bei 28 °C liegen. Dies ist bei anhaltend warmer Witterung aber gar nicht so einfach zu bewerkstelligen. Schnell wird das Wasser viel zu warm, was für viele Korallen, aber auch Fische, ein Problem darstellt. Bei höheren Temperaturen sinkt der Sauerstoffgehalt. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Diese erklären wir im folgenden:Beleuchtung reduzieren/ausschalten (z. B. bei Meerwasseraquarien mit HQI/T5-Leuchte)
Diese einfache Maßnahme bringt häufig bereits die ein bis zwei Grad Celcius, die gebraucht werden, um die gewünschten 26 bis 27 °C zu halten bzw. zu erreichen. Bei einigen Aquarientypen ist diese Methode jedoch nicht machbar, weil sich lichthungrige, empfindliche Tiere (Steinkorallen) oder höhere Algen/Mangroven darin befinden. Hier ist ein zu langes Ausschalten der Beleuchtung nicht anzuraten, da es auch die Tiere schädigen würde. Auch hilft das Ausschalten nahezu nichts bei Aquarien, die mit LED beleuchtet werden, was heutzutage sicher die Standard-Beleuchtung darstellt und wenn gleichzeitig der Raum gut belüftet ist, so daß das bisschen Abwärme der LED wegziehen kann. Ansonsten muß man es ausprobieren und sehen, wie sich die Bewohner verhalten. Wird Unwohlsein festgestellt, kann die Methode nicht weiter angewendet werden.
Ventilator aufstellen
Falls eine Kühlung um zwei bis drei Grad Celsius genügt, kann dies mit einfachen, kostengünstigen Stand- oder Klemmventilatoren, die es in jedem gutsortierten Baumarkt gibt, erreicht werden. Auch PC- oder Tischlüfter sind geeignet. Viele Firmen bieten es auch direkt für Aquarien an:
Wichtig ist jedoch immer, daß der Ventilator kippsicher angebracht wird. Die Lüftungsrichtung sollte ungefähr im 45°-Winkel fest (also nicht schwenkend) auf die offene Wasseroberfläche zeigen. Evtl. Abdeckungen müssen dazu wenigstens an einer ausreichend großen Stelle abgenommen werden (evtl. durch Gitter ersetzen, damit keine Tiere rausspringen können), damit Wasser durch die Öffnung verdunsten kann. Dadurch geht wesentlich mehr Wasser aus dem Aquarium verloren und muß durch (Süß-) Wasser am besten täglich ersetzt werden. Hierbei kann eine Nachfüllautomatik nützlich und sinnvoll sein.
Temperatursteuerung benutzen
Auch zu beachten ist, daß diese Kühlung manchmal so effektiv ist, daß vorhandene Reglerheizer anspringen. Das gilt es natürlich zu verhindern, denn sonst hat man unsinnigen, doppelten Stromverbrauch. Man sollte also beobachten, wie das Kühlungsverhalten beim jeweiligen Aquarium ist und entsprechend den Ventilator nur stundenweise oder z. B. nur tagsüber laufen lassen (Zeitschaltuhr).
Es gibt auch von verschiedenen Firmen Geräte, mit denen gleichzeitig Heizer und Kühler gesteuert werden können. Damit kommt es nicht zum gleichzeitigen Laufen von Heizer und Kühler. Wer hat, kann natürlich auch seinen IKS- oder sonstige Aquariencomputer dafür benutzen.
Eine Möglichkeit wäre auch, das Anspringen des Ventilators mit dem Einschalten der Beleuchtung zu koppeln, da dann auch die meiste Wärme entsteht. Nachts kann es schnell mal kühler werden, und dann würde bei Dauerbetrieb des Kühlers sicher irgendwann der Heizer anspringen, während der Ventilator immer weiter kühlt. Ein Reglerheizer sollte auf jeden Fall installiert sein, um zu verhindern, daß das Aquarium womöglich auskühlt, was ebenfalls auf Dauer Schäden verursacht.
Kühlgerät einsetzen – z. B. Titankühler von Aqua Medic
Die effektivste Möglichkeit, ein Aquarium zu kühlen, ist ein Kühlgerät (mit Kompressor). Allerdings kann dieses nur bei Beachtung einiger Hinweise richtig funktionieren:
Ein Kühlgerät sollte möglichst nicht im selben Raum wie das Aquarium stehen, da bei der Kühlung die Wärme, die aus dem Aquarium “gepumpt” wurde, weiterhin in dem Raum verbleibt, in dem das Aquarium steht. Der Kühleffekt bleibt aus. Das Kühlgerät selbst sollte so aufgestellt werden, daß es seine Abwärme problemlos an die Umgebung abgeben kann, sonst “kühlt” es u. U. nur noch sich selbst, ohne eine Wirkung für das Aquarium zu bringen. Wenn es sehr ungeeignet untergebracht wurde, z. B. in einem geschlossenen, engen Unterschrank, kann es sogar beim Kühlen Schaden nehmen (Überhitzung). Kühlgeräte müssen auch regelmäßig gewartet werden, da sich im eingebauten Ventilator Staub ansammelt und die Kühlleistung dadurch abnimmt und der Stromverbrauch ansteigt. Auch hierdurch kann es zur Überhitzung und zum Ausfall des Gerätes kommen. Was man ebenfalls beim Erwerb eines (Kompressor-) Kühlgerätes bedenken sollte, sind der hohe Anschaffungspreis, zusätzlicher Platzbedarf, eine merkliche Geräuschentwicklung, den Bedarf einer zusätzlichen Pumpe, die das Wasser durch den Kühler befördert sowie nicht unerhebliche Stromkosten.
Wie sich die ebenfalls auf dem Markt befindlichen Peltier-Kühlgeräte machen, und ob sie die versprochenen Kühlleistungen auch für größere Becken erbringen, wird man abwarten müssen.
Ungeeignete Methoden zur Aquarienkühlung sind:
– Eiswürfel oder kaltes Wasser ins Aquarium tun: Die Wirkung hält nur sehr kurz an oder ist gar nicht zu verzeichnen. Außerdem besteht (je nach Aquariengröße) Aussüßungsgefahr!
– Raum mit Ventilator kühlen: Dies ist in den meisten Räumen ohne jede Wirkung für das Aquarium.
– Fenster öffnen: Dies ist evtl. nachts hilfreich. Tagsüber erwärmt es sich schnell wieder, wenn keine der anderen Maßnahmen gleichzeitig angewendet wird.
Das Aquarium im Urlaub
Wenn Sie einen Nachbarn, Bekannten oder Verwandten bitten: Weisen Sie unbedingt auf die Temperaturproblematik hin und geben Sie genaue Instruktionen, was im Falle zu hoher Werte getan werden soll! Manch ein Anfänger oder Laie ist mit diesem Problem schnell überfordert. Das kann Tierleben kosten! Wenn Sie professionelle Hilfe möchten, können Sie sich auch gern an uns wenden.
Weiterlesen zur Problematik “Aquarium im Urlaub” – hier
neu erstellt am 03.05.2007
aktualisiert am 26.09.2011
aktualisiert am 30.05.2018
aktualisiert am 27.07.2018
aktualisiert am 12.06.2019