Erhöhung des Magnesiumwertes im Meerwasseraquarium – Anleitung
Magnesium ist sehr wichtig für die Tiere und biologischen Abläufe im Aquarium. Wer sich schonmal gefragt hat, warum seine Steinkorallen und Anemonen nicht die volle Farbe zeigen, warum sich nur wenig oder gar keine oder sehr blasse Kalkrotalgen zeigen, obwohl alle Parameter “im grünen Bereich” sind, die Nährstoffwerte niedrig; Karbonathärte optimal und die Technik in Ordnung sind – der sollte auch mal Magnesium überprüfen und ggf. anheben. Regelmäßige Wasserwechsel mit guten Salzen sind zwar sehr wichtig, richten aber bzgl. Magnesium nicht allzuviel aus. Auch mit sogenannten Riff- oder Prosalzen läßt sich dieser Wert nur wenig beeinflussen. Im Allgemeinen ist es so, daß sich der Mg-Wert ohne regelmäßige zusätzliche Anhebung Richtung 1.000 mg/l bewegt, was dann die beschriebenen Symptome beschert.
Menge errechnen (Formel):
(Sollwert – Istwert) : 1000 x Netto-Aquarienvolumen : 24 x 202 = Menge MgCl2 x 6H2O in Gramm
Der Sollwert liegt bei ca. 1.350 mg/l. Der Istwert ist der aktuell gemessene Mg-Wert.
Im Zweifel zunächst lieber etwas weniger Netto-Wassermenge annehmen. Wenn dann die Erhöhung durchgeführt ist, sollten Sie nach ca. 1 Woche den Magnesiumgehalt nachmessen und sehen, wie genau die Netto-Wassermengen-Schätzung war. Es ist nicht schlimm, wenn sich der Wert z. B. auf 1.400 mg/l erhöht hat oder unter 1.300 mg/l geblieben ist. Insofern kann man nicht allzuviel falsch machen.
Früher wurde auch noch Magnesiumsulfat-7-Hydrat (= MgSO4 x 7 H2O) verwendet. Inzwischen ist das Wissen um die Zusammenhänge jedoch weitergekommen. Man weiß nun, daß schon genug Sulfat im Meerwasserbecken vorhanden ist und deshalb keines mehr zugeführt werden muß.
Mischung anfertigen:
Nun das Chlorid abwiegen (in einem Literbehältnis oder anderem geeigneten Gießgefäß) und mit Süßwasser (Leitungs-/Osmose-/Destilliertes Wasser) vorauflösen. Alles in einen geeigneten Kanister oder Eimer gießen. Dann mit weiterem Süßwasser auffüllen und gut schütteln, damit sich alles richtig mischt und löst. Auf die genaue End-Wassermenge im Gefäß kommt es nicht an. Die Zugabe soll später nur möglichst lange dauern und die Mischung nicht zu konzentriert sein. Es schadet nicht, bei größeren Aquarien auf ca. 5 Liter aufzufüllen.
Bei kleinen Aquarien, für die auch nur entsprechend kleine Mengen Chlorid gebraucht werden, reichen auch ein bis zwei Liter. Mehr Liter können evtl. nicht innerhalb weniger Stunden vom Aquarium aufgenommen werden (Überlaufgefahr bei Nanos). Außerdem wäre die Dichteschwankung evtl. zu groß.
Zuführung der Mischung per langsamem Zutropfen (Tierumgewöhnungsset):
Gefäß erhöht über Aquarium/Technikbecken aufstellen und Luftschlauch mit der Rohrseite ins Gefäß hineinstellen (befestigen!). Schlauchseite mit Hahn nach unten in Richtung Aqua/TB halten und kurz ansaugen. Bitte dabei schauen, ob Flüssigkeit in den Schlauch läuft – möglichst nicht in den Mund bekommen! Falls doch: Sofort ausspucken, Mund sofort mit Wasser ausspülen! Magnesiumsalz ist zwar nicht giftig, aber reichlich bitter (“Bittersalz”).
Flußgeschwindigkeit mit dem Hahn auf gerade eben so tropfend stellen und in die Filterkammer, das Technikbecken oder (falls nichts dergleichen vorhanden ist) direkt in die Strömung tröpfeln lassen. Das Zutropfen dauert je nach Menge bis zu 24 Stunden. Einfach so lange tröpfeln lassen, bis der Behälter leer ist.
Alternative Zuführung:
Man kann aber auch über mehrere Tage verteilt jeweils einen Teil zugeben. Länger als fünf Tage sollte es aber nicht dauern.
Auf beide Weisen erhöht sich der Magnesiumwert langsam. Zutropfen ist einfacher, weil man nicht mehr dran denken muß. Es geht halt von selbst. Schlauch oben und unten und das Gefäß gegen Umkippen gut sichern! 😉
Falls noch Fragen sind, bitte einfach stellen!